Hast du dich schon mit dem Thema Erste Hilfe beim Hund beschäftigt? Ich gestehe, ich habe es lange vernachlässigt. Asche auf mein Haupt.
Es ist als wäre es gestern gewesen. Noch heute steigt beim Erinnern ein kleiner Klumpen Panik in meinem Hals hoch. Der Tag, an dem ich beinahe unseren Hund verloren hätte.
Das war damals, in der klitzekleinen Studentenwohnung, die der Lieblingsmann und ich bewohnten. Ich ging zur Küche und stolperte im Flur beinahe. Da stand sie, Ronja, unsere erste Hündin. Schwach auf den Beinen, kaum ansprechbar. Es musste ihr schon länger schlecht gehen, aber sie hat keinen Ton von sich gegeben, war nicht zu mir ins Wohnzimmer gekommen.
Ich machte Licht an und sah das Häufchen Elend deutlich. Die Zunge hing etwas aus der Schnauze, war dick und fast schon tintenblau. Panik stieg in mir auf. Der Lieblingsmann studierte Medizin – war aber nicht da. Ich studierte damals noch Anglistik, hatte keine Ahnung und eine scheiß Angst! Ich war mir sicher, jeden Moment kippt unser Schatz tot um und ich sehe hilflos zu.
Langsam – viel zu langsam – fing mein Hirn wieder an zu arbeiten. Blaue Zunge – Schnauze – vielleicht irgendetwas im Maul? Ich riss ihre Schnauze auf und sah nichts vor lauter geschwollener Zunge. Aber irgendetwas flüsterte in mir, dass ich richtig sei. Vorsichtig versuchte ich oberhalb der Zunge nach hinten zu tasten und stieß an etwas merkwürdiges festes. Ich zog daran, erst sanft, dann schnell mit viel Kraft – heraus kam ein Stock, der sich hinten in ihrem Rachen verkantet hatte.
Das Drama ging gut aus. Und das, obwohl ich nicht wusste, was ich tat und keinen Cent auf Eigenschutz gab. Mehr Glück als Verstand trifft es nur allzu deutlich. Dass sie alles einfach so mitgemacht hat, ist Ronjas unendlicher Geduld und unglaublichem Vertrauen zu uns zu verdanken. Paula hätte mir vermutlich die Hand abgebissen vor lauter Panik.
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