Welpenzeit = schöne Zeit?

Welpenzeit

Zwei Jahre ist Summer nun schon alt, aber wie war das damals eigentlich nochmal in der hochgelobten Welpenzeit? Dieser Thematik bin ich zusammen mit meiner Freundin Jana auf den Grund gegangen. Ich lernte Jana damals kurz nach Summers Einzug kennen, da sie auch eine kleine Border Collie Hündin bei sich aufgenommen hatte. Da bietet sich ein gemeinsames Zurückblicken ja förmlich an.

 

1. Wo kommt dein Welpe her? Wie bist du auf den Wurf aufmerksam geworden?

J: Lotta kommt von einer VDH-Züchterin aus Bad Segeberg. Die Züchterin ist die Schwägerin einer Gassibekannten, die mich auf die Zucht aufmerksam machte. Ich schrieb die Züchterin also an, wir telefonierten und ich besuchte sie zwei Mal, ohne dass dort Welpen waren.

A: Ich habe vor 2 Jahren wochenlang die Anzeigen und Zuchtseiten aus der Nähe observiert, aber es war nie etwas passendes dabei. Bei einer Züchterin sollte ich mir einen Hund für den kommenden Wurf reservieren lassen, ohne die Möglichkeit zu haben, den Hund überhaupt aussuchen zu können. Das hat mich schon sehr abgeschreckt und umso glücklicher war ich als ich eine Anzeige aus Greifswald las in der 7 Borderwelpen ein Zuhause suchten. Die Anzeige war sehr ausführlich geschrieben und nach einem Telefonat machte ich mich mit einer Freundin auf den Weg ins 3 Stunden entfernte Greifswald.
2. Wie lief die Welpenauswahl statt?

J: Im Prinzip habe ich Lotta rein nach dem Aussehen im Alter von 5 Tagen ausgesucht. Ich hatte zum Glück die erste Wahl. Da es aber nur drei Mädchen gab, die Zobel-Hündin bei der Züchterin bleiben sollte, fiel meine Wahl auf das wunderschöne kleine Meerschweinchen mit dem schwarzen Gesicht.

A: Ich kannte ja schon alle Welpen von Fotos und hatte insgeheim eine Favoritin, wollte aber möglichst neutral an die Auswahl gehen und eben nicht nur meinen Bauch entscheiden lassen. Vor Ort verbrachte ich ca. eine Stunde mit den Welpen und stellte Eva, der Besitzerin der Elterntiere, jede Menge Fragen. Meine Favoritin, die Wurfjüngste war gleichzeitig die wildeste Nudel des Wurfes und da Eva durchblicken lies, dass sie die kleine Maus gerne behalten würde, strich ich die Hündin von meiner Liste. Übrig blieben noch 3 Hündinnen, da eine bereits vergeben war. Während ich mit den Welpen und deren Eltern spielte und mich mit Eva unterhielt, war Summer still und heimlich auf meinen Schoss gekrabbelt und schlief dort seelenruhig vor sich hin. Sie hat sich also eher mich ausgesucht als ich sie.

3. Wurde im Wurfzuhause schon etwas mit den Welpen gemacht?

J: Im Prinzip haben die Welpen im Garten einen kleinen Abendteuerspielplatz gehabt, mit Wasserschalen zum planschen, einer Wippe, einem Bällebad usw. Ans Autofahren und die alltäglichen Geräusche wurden sie ebenfalls gewöhnt, da die Wurfkiste und das “Gehege” im Wohnzimmer stand.

A: Die Kleinen wuchsen mit beiden Elterntieren und jede Menge anderer Tiere sowie Kindern und Erwachsenen auf. Die Welpen wurden an alle möglichen Geräusche gewöhnt und sogar Ausflüge wurden mit den Kleinen unternommen, sodass ich Summer als sehr umweltfesten, mutigen und angstfreien Welpen entgegen nahm.
4. Mit welchem Alter hast du den kleinen Zwerg zu dir geholt?

J: Lotta kam im Alter von 8 Wochen zu mir.

A: Summer war bereits fast 11 Wochen alt als ich sie abholte.
5. Wie lief die erste Nacht?

J: An die erste Nacht kann ich mich noch sehr genau erinnern. Es war extrem heiß und ich hatte extrem Angst, dass das kleine Plüschding neben mir eingeht. Also war ich die halbe Nacht wach, und hab das kleine Fellding immer wieder auf das feuchte Handtuch zurück geschoben. Heute wäre ich wohl wesentlich lockerer. Prinzessin Lotta hat es natürlich geschafft von Anfang an im Bett schlafen zu dürfen.

A: Ein kleines Drama war das (: Summer sollte in einer gemütlich eingerichteten Kiste neben meinem Bett schlafen. Um zu merken, wenn sie unruhig wird band ich ihr eine lockere Leine um und befestigte diese an meinem Handgelenk. Das hätte ich gar nicht gebraucht, da die kleine Motte einfach nicht zur Ruhe kommen wollte und die ganze Zeit weinte und zu mir ins Bett krabbeln wollte. Aber ich bin stark geblieben und in der Folgenacht schlief sie ohne großes Gemecker in ihrer Box ein.

6. Wie funktionierte die Stubenreinheit?

J: Mit der Stubenreinheit hatten wir so unsere Probleme. Ich wohnte damals noch im 7bten Stock und der Fahrstuhl hatte die Zuverlässigkeit der deutschen Bahn. Ständig stand ich vor diesem Teil, den kleinen quängelnden Welpen in der Hand, während ein paar Stockwerke unter mir die älteren Herren und Damen noch gemütlich ihr Pläuschchen zwischen der Fahrstuhltür beenden mussten. Zu allem Überfluss fing Lotta sich sehr schnell Giardien ein und außerdem schien sie irgendwie “undicht” zu sein, sodass sie sich sehr schnell den Namen “Pipilotta” einhandelte. Ich kann die Tierarztbesuche der ersten Zeit nicht mehr an meinen Fingern abzählen, aber es waren viele. Kein Tierarzt untersuchte diesen armen Hund auf Giarden und so wurden wir andauernd mit der Diagnose “Magen-Darm-Verstimmung” nach Hause geschickt. Aber mit viel Geduld wurde auch Pipilotta im alter von ca 6 Monaten endlich stubenrein.

A: Also ich brauchte kein Pipi-Tagebuch wie Jana. Summer hat glaube ich 2 Mal in meinen Flur gepiescht. Beide Male war ich gerade in der Dusche und konnte einfach nicht spontan mit ihr raus huschen. Es gab noch einen Unfall bei einer Freundin, natürlich die einzige mit Teppichboden^^ aber das Thema war hier wirklich sehr, sehr entspannt.
7. Was für Charakterzüge zeigte der Welpe?

J: Lotta war anfangs gar nicht kuschelig. Wenn ich meine wöchentlichen Besuche abgestattet habe, zeigte sie sich nie sonderlich schmusig. Klar, an meinen Schnürsenkeln kaute man gern, oder noch lieber an meinem Finger, aber kuscheln? Bis auf das eine Mal, da sind ihr ausversehn die Äuglein zugefallen .

A: Summer war einer der ruhigsten Welpen aus dem Wurf. Sie reagierte auf Spielaufforderungen, fing aber selten selbst ein Spiel an. Lieber wurde sie stundenlang gestreichelt. Bei mir war sie ein sehr entspannter Welpe.
8. Hast du eine Welpenschule besucht? Wenn ja, wie lief diese ab. Wenn nein, warum nicht.

J: Die Suche nach der passenden Welpenschule war der reinste Horror. Ich weiß nicht wie viele Hundeschulen Anna und ich durchexerziert haben, aber es waren einige. Als ich dann nach NRW gezogen bin habe ich tatsächlich auf Anhieb die für uns passende Welpengruppe gefunden. Allerdings war diese Gruppe für mich immer nur wichtig, damit Lotta Kontakt zu anderen Welpen aller Art hatte. Die Erziehung der kleinen Motte hat auch so wunderbar gewuppt.

A: Ich glaube es waren 4 Welpenschulen. Und die in Preetz hat mir als einzige wirklich gefallen. Dort wurde mit Clicker gearbeitet, es ging vorrangig um die Bindung zwischen Mensch und Tier und am Ende wurde gespielt. Das fand allerdings in nach Temperament sortierten Gruppen statt und natürlich unter Aufsicht der Trainerin. Leider zog Jana nach diesem Besuch nach NRW und ohne Auto kam ich dort schlichtweg nicht mehr hin. Das war für mich dann auch das Ende im Kapitel Welpenschule.

9. Was für Regeln waren dir von Beginn an wichtig?

J: Regeln. Hm. Mir war immer sehr sehr wichtig, dass Lotta an der Leine keinen Kontakt zu anderen Hunden hat. Jeder Hundebesitzer der dies ebenso sieht, weiß wie schwer es ist das durchzusetzen. Zum Glück ist dies heute noch eine Regel, die wir beibehalten haben. Und das hat sich rentiert.

A: Oh, eigentlich hatte ich für alles eine Regel. Der Hund muss das, der Mensch muss dies. Ich habe das alles damals viel zu ernst genommen und Summer und mir wohl ein wenig die Leichtigkeit der Kindheit genommen. Ich wollte einfach alles richtig machen und habe gedacht, dass ich jeden Tipp von Außen annehmen müsste. Inzwischen bin ich da viel entspannter.

10. Welche Regeln wurden wirklich eingehalten? Kamen eventuell ganz neue, ungeplante hinzu?

J: Ich muss gestehen, dass wir wenig Regeln haben. Keinen Kontakt an der Leine ist eigentlich die Einzige wirkliche Regel. Ansonsten ist es mir wichtig, dass der Hund aufs erste, maximal zweite Wort hört. Ich habe also mehr Regeln an mich, als an den Hund. Konsequenz ist eine davon, wenn nicht sogar die Wichtigste.

A: Genau die von Jana erwähnte Regel habe ich natürlich nicht eingehalten, nachdem ich schon nach 2 Tagen als Tierquäler bezeichnet wurde, weil mein Hund ja nicht zu anderen darf. Also bin ich eingeknickt. Zum Leinenpöbler ist Summer zum Glück trotzdem nicht geworden. Ansonsten habe ich lange an meinen tausenden Regeln festgehalten, erst mit 10 Monaten wurde ich lockerer. Summer hat auf den Rückruf zu hören und sich abzulegen, wenn ich es möchte. Alles andere ist Verhandlungsache.

11. Gab es erwähnenswerte Probleme in den ersten Monaten?

J: Keine Probleme.

A: Mit 4 Monaten war Summer schwer krank. Sie behielt weder Wasser noch Futter in sich und bekam 4 Tage lang zweimal täglich Infusionen und zahlreiche andere Medikamente. Trotzallem wollte sie nichts zu sich nehmen. Der TA sprach schon davon, dass man sie medizinisch gesehen einschläfern könnte, wenn sie nicht fressen würde. Ohne Energie kann sich ihr Zustand nicht verbessern. Also wurde sie von mir Zwangsernährt, da eine Magensonde laut TA keine Option war. Ich werde nie Summers große, angstgeweiteten Augen vergessen, wenn ich ihr mit einer Spritze die weiche Spezialnahrung in den Rachen gestopft und manuell den Schluckreflex ausgelöst habe. Aber die Prozedur schlug an und nach 3 weiteren Tagen war Summer über den Berg und fraß vorsichtig wieder von selbst. Unsere Bindung bekam damals allerdings einen großen Riss und aus der sonst so selbstsicheren und angstfreien Hündin wurde ein sehr schreckhaftes Wesen, das vielen gegenüber erstmal skeptisch eingestellt ist.

12. Wie sah euer Tagesablauf in den ersten Wochen aus?

J: Lotta kam in der Zeit zwischen Abitur und Studienbeginn, sodass ich viel Zeit für sie hatte. Daher waren unsere Tage absolut flexibel. Anfangs war Lotta der Meinung, dass wir unbedingt früh aufstehen müssen. Heute liegen wir auch gern länger im Bett. Mir war es wichtig, den Hund möglichst überall mit hin zunehmen, und ihm möglichst viel zu zeigen, ohne die kleine Motte zu überfordern. Manchmal ein ziemlicher Drahtseilakt. Jedoch hab ich dafür heute einen Hund, den ich problemlos überall mit hinnehmen kann, sogar in die Uni, und der aber auch wunderbar allein Zuhause die Zeit verschläft.

A: Die ersten 4 Wochen arbeitete ich noch auf 450-EURO Basis im Hotel, sodass ich in dieser Zeit nur 4 Nachtschichten hatte. Summer konnte ich so behutsam das Hotel zeigen und sie an die neue Umgebung gewöhnen. Danach ging es 16 Nächte im Monat ins Hotel und tagsüber wurde viel geschlafen. Da ich die ersten Wochen aber wie gesagt viel frei hatte, war der Tag ganz auf den Hund abgestimmt. Summer schlief von Anfang an durch, sodass ich um 6 Uhr morgens aufstand und mit ihr kurz raus ging. Danach wurde gefrühstückt und dann eine kleine Runde gedreht. In solchen Abständen verlief der ganze Tag. Einige Ausflüge fanden damals auch bereits statt. Um 23 Uhr ging es da letzte Mal vor die Tür und dann wurde geschlafen.

13. Was vermisst du aus der Welpenzeit am meisten?

J: Nichts. Ich konnte es immer kaum abwarten, bis die kleine Kröte endlich erwachsen ist. Welpen sind süß, aber bedeuten verdammt viel Verantwortung und Arbeit.

A: Da schließe ich mich wohl an. Klar sind Welpe süß und diese Unbeschwertheit ist wirklich schön anzusehen. Aber ich war oft sehr frustriert, weil man mit einem Welpen ja doch sehr wenig machen kann. Und ich hatte mir ja einen Hund geholt, weil ich sooo viele Pläne hatte. Außerdem war das häufige Minirunden gehen und Aufpassen schon recht nervenaufreibend und anstrengend.

 

14. Mit einiger Zeit Abstand, würdest du alles nochmal genauso machen?

J: Ja. Eindeutig ja und ohne mit der Wimper zu zucken. Lotta ist der beste Hund den ich mir wünschen konnte und wir zwei passen einfach wie Arsch auf Eimer. Egal wie schlecht es mir geht, die zaubert mir ein lächeln ins Gesicht. Sie war und ist das beste was ich mir antun konnte. Und ohne sie hätte ich dich nicht kennengelernt *schnulz*
A: Nein. ich würde immer wieder Summer auswählen und wenn bei Eva nochmal Welpen fallen würden, würde ich liebend gerne noch einen von dort aufnehmen. (Was nicht passieren wird, da Summers Mama inzwischen zu alt für Welpen und Summers Papa kastriert ist.) Aber ich würde meine ganzen Regeln runterschrauben und einfach mehr die Zeit mit einem Welpen genießen. Perfekt läuft sowieso nichts, auch wenn man es noch so verbissen versucht. Deswegen soll auch 2016 oder 2017 ein Zweithund hier einziehen. Mal sehen, ob ich dann lockerer sein kann (:

15. Warum wohnst du so weit weg? (:

J: Du bist süß.

A: Ich will Torte.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass Jana mein zartes Summerlein nach dem ersten Treffen als riesiges Monster bezeichnet hat. Und das nur, weil Summer fast doppelt so groß wie ihre Lotta war. Immer diese Oberflächlichkeiten^^




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