Ich habe in meinem letzten Beitrag, über den schwarzen, großen (bösen) Hund geschrieben (https://community.midoggy.de/der-schwarze-grosse-boese-hund/), über seine schlimmen Beschuldigungen und was oft der Hintergrund dahinter ist. Kurz erwähnt habe ich den “Hunderassismus”, das über bestimmte Rassen schnell geurteilt wird.
“Was ist überhaupt „Hunderassismus“?
Dieser Begriff, wird manch einem Schweizer oder Österreicher bekannt vorkommen, wir haben bis vor einer Woche noch nicht gewusst, dass es diesen Begriff schon gibt. Wir haben ihn immer, von unseren Erlebnissen abgeleitet.
Der Begriff: Hunderassismus bezieht sich in erster Linie, auf die Ablehnung bestimmter Hunde aufgrund ihrer Rasse, die fälschlicherweise immer noch häufig als „Kampf-oder Listenhunde“ betitelt werden.
Jedem Menschen sollte bewusst sein, dass man Hunde einer bestimmten Rasse, nicht über einen Kamm scheren sollte. Wird ein Hund böse geboren? Nein, der Schlüssel ist der Mensch, durch gute Sozialisierung, einer liebevollen Erziehung und einem intakten Verhältnis zum Menschen, wachsen alle Rassen zu tollen Hunden heran. Man kann genauso einen Labrador, einen Golden Retriever oder Pudel, falsch Händeln und Erziehen, Isolieren und scharfmachen.
Ich habe erst kürzlich, da musste ich aber ehrlich gesagt schmunzeln, ein Video auf Youtube gefunden, wo ein „Chihauhau“ für den Schutzdienst ausgebildet wird, wirklich ohne Witz (https://www.youtube.com/watch?v=rpvngUUXemQ)
“Wo fängt Hunderassismus an?”
Für gerade die Halter, von den SOLI „sogenannten Listenhunden“, ist es oft eine Diskriminierung, anderer Bürger und ja selbst anderer Hundehalter, den:
- Sie werden oft kritisch beäugt
- Wechseln die Strassenseite
- Lassen die Hunde nicht mal Ansatzweise in die Nähe.
- Erschrecken sich und sagen entsetzt „das ist doch ein Kampfhund“ (falsch)
- Sammeln hektisch ihre Hunde ein, wenn sich so ein Hund-Mensch Team nähert
Das ist weder für den Hund noch für den Hundehalter toll. Aufgrund der Rasse von anderen Menschen, so behandelt zu werden. Was mich nur schockiert, ist das selbst, viele Hundehalter, immer noch in diesem Schwarm mit schwimmen, gerade Hundehalter untereinander, sollten es doch besser wissen, als die Hunde-losen Bürger. Jeder Hund, vergessen wir die Rasse, sollten doch die gleichen Chancen offen stehen, was kann der Hund dafür?
“Rassenliste”
Listenhunde sind Hunde, die in den Augen des Gesetzesgebers als gefährlich eingestuft werden. Diese wurden in eine Liste aufgenommen. (Erstellt 2000)
Man unterscheidet hier:
Listenhunde 1= Gefährlicher Hund
Listenhunde 2= Potentiell gefährlicher Hunde, deren Gefährlichkeit ein Wesenstest widerlegen kann.
Die jeweilige Landesregierung legt, diese Liste fest. Es können Hunderassen runtergenommen werden aber auch hinzugefügt werden. Jede Gemeinde legt den Steuersatz, für diese Hunde, selber fest, der meist höher ist, wie von Haus- und Familienhunden. Mit der Höhe der Steuersätze, wollen viele Gemeinden indirekt verhindern, dass Hunde die auf der Liste stehen, in ihrer Gemeinde leben. Es gibt aber auch Gemeinden die darauf verzichten und einen ganz normalen Steuersatz auch für diese Hunde festlegen.
Der Dobermann ist z.B. nur in Brandenburg ein Listenhund. Die Rassen Pitbull Terrier bzw. American Pitbull Terrier und American Staffordshire Terrier sind in allen Bundesländern auf der Liste.
Deutschland, Österreich, Schweiz, Dänemark, Italien, Großbritannien und Frankreich haben sie, die so eklige Rassenliste.
Bereits wenige Bundesländer in Deutschland (Niedersachsen und Sachsenanhalt) haben erkannt, dass die Beurteilung der Gefährlichkeit von Hunden aufgrund ihrer Rasse wissenschaftlich falsch und nicht zielführend ist.
Die in den Landesgesetzen vorhandenen Rasselisten sind wissenschaftlich nicht tragbar und diskriminieren Hund und Halter, der darin aufgelisteten Hunderassen.
Teile dieser Gesetze, wurden seitens des Bundeskanzleramt “verfassungsrechtlich bedenklich” eingestuft, darunter die Rasselisten selbst, sowie die Nachweispflicht der Hunderasse durch den Hundehalter. Bei Mischlingshunden aus dem Tierheim ist ein solcher Nachweis meistens unmöglich!
Die so genannten “Kampfhunde” oder auch “Listenhunde”, darunter fallen unter anderem die Molosserartigen Rassen, Bullmastiff, Rottweiler werden auf keinen Fall bösartig geboren.
Aktivisten sind am Kämpfen, diese SOLI („Sogenannte Listenhunde“) wieder ins rechte Licht zu führen. Sie sagen „Nein“ zum Hunderassismus, zu Vorurteilen und „nein“ zu diesem verachtenden Verhalten.
Hunde brauchen egal welcher, seinen Halter, der ihnen zeigt, was richtig und was falsch ist. Nein, ich möchte es anders formulieren, da es für den Hund, nicht falsch ist was er in sich trägt, der Halter soll ihnen zeigen, wie sie in unserer Zivilisation richtig leben und sich verhalten sollen.
Sie sollten ihren Hund am besten kennen, lesen lernen, ihn richtig erziehen und mit ihm umgehen können. SOLIs geraten eher in falsche Hände, sie sind nicht Gefährlich.
Experten sagen, das erst durch gezieltes Scharfmachen und vor allem die falsche Erziehung, ein Hund aggressiv wird.
Diesen Hunden, wird das Gefühl der Freiheit genommen, ihnen wird ein Maulkorb und die Leine aufgezwungen, um sich davon zu befreien, müssen sie einen Wesenstest machen. Die Gefährlichkeit eines Hundes auf Grund eines Testes, in die Zukunft zu projizieren, ist nicht richtig. Man sollte hier nicht den Hund testen, sondern die Kompetenz des Halters!(zum Thema Wesenstest, werde ich ggfl. auch noch mal einen Beitrag verfassen, gerade in Bezug auf die VDH-Tester, das ist so ein langes Thema was man auseinander Pflücken kann, ich komme mit diesem Beitrag schon an eine gewisse Textlänge, dass würde den Rahmen sprengen)
Wenn jemand schon mal von einem Hund gebissen wurde, kann ich es natürlich nachvollziehen, wenn beim Anblick eines Hundes, der Natur-Instinkt, von den emotionalen Ängsten aktiviert wird. Nur es wurden bestimmt nicht 100% der Menschen, die Vorurteile gegen diese Rassen haben, jemals von irgendeinem Hund gebissen.
Die Bevölkerung ist sensibilisiert, von den Medien, was ihnen hier vermittelt wird, ist natürlich wahr, oder?
Jeder Hund repräsentiert, eine Gefahr, sei es ein SOLI oder ein sogenannter Familien-und Haushund. Statistiken zeigen es jährlich. Die Dunkelziffern sehen noch mal komplett anders aus.
Wusstest ihr das eine Kastration, bei bestimmten Rassen auf der Liste Pflicht ist? Das ist für mich untragbar.
Genauso, das die Bezeichnung „Kampfhunde“ immer wieder zu finden ist, in den Medien, im World Wide Web und so weiter. Der Ausdruck Kampfhund ist im Zusammenhang mit den Listenhunden total irreführend. Kaum einer dieser Hunde wurde zum Kämpfen erzogen, oder wie früher als es noch vermehrt, Hinterhof Hundekämpfe gab, dafür eingesetzt. Dazu beruht diese Bezeichnung auf Idiotie, der damals (immer noch in manchen Ländern) durchgeführten Hundekämpfe. Diese trotzdem noch bezeichneten Kampfhunde, wie Pitbulls und Stafforshires, sind ganz normale einfach Rassenhunde- wie auch der Jack Russel, der Pudel oder der Schäferhund. Kampfhund, hört sich für die Medien einfach noch gut an, um für aufgebrachte Bürger zu sorgen. So haben die Bürger wieder einen Grund „mit dem Finger auf den Halter und den Hund zu zeigen“. Diese Bezeichnung, sollte zukünftig, nicht mehr im Zusammenhang mit den SOLIs gebracht werden. Es gibt keine Kampfhundrasse, es gibt leider nur Hunderassen die mit Vorurteilen zu kämpfen haben. Das ist eine Idiotie der Menschen, die es geschafft haben, bestimmte Rassen ins falsche Licht zu stellen.
Eine weitere Idiotie die in Deutschland täglich praktiziert werden darf, oft von unprofessionellen Möchtegernhundetrainern. „Schutzdienst“ es ist gesetzlich in Deutschland verboten einen Hund auf Menschen abzurichten, aber der so genannte „Schutzdienst“ beinhaltet genau das und wird täglich in Deutschland praktiziert. In England hingegen darf die Ausbildung zum Schutzhund nur von Fachpersonal durchgeführt werden, wo danach dann der Hund zum Militär, Polizei oder Zolldienst weitergegeben wird. Alleine schon, das bestimmte Rassen, diese Schutzhundedienst Ausbildung benötigt um mit ihm anerkannt (VDH+FCI) züchten zu dürfen, führt oft dazu, dass Halter dafür sorgen, dass ihre Hunde diese Ausbildung machen, aber oft wird, nicht darauf geachtet, wo, wie und von wem sie gemacht wird. Und es ist zudem ein Widerspruch, in sich selbst mit der Gesetzgebung.
“Beissvorfälle Statistik”
Pitbull, Rottweiler, Carne Corso, Bullterrier, nein, es sind nicht immer die SOLIs, die aber diesen Ruf mit sich tragen. Bei der Anzahl der Beissvorfällen, führen Mischlingshunde und der Deutsche Schäferhund, die Statistik an.
Aber das liegt nicht daran, weil sie gefährlich und aggressiv sind, nein, es liegt daran, dass diese Hunde sehr beliebt sind. Deshalb ist die Zahl, hier in der Statistik höher, gibt es nur wenige Hunde einer Rasse, so sind die Zahlen niedriger. Hier sind die Prozentzahlen, aussagekräftiger. Ja dann hat der „gefährliche und aggressive“ Hund die Führung eingenommen.
Pitbulls, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier haben am meisten gebissen. In NRW waren es laut Statistik 31 von 11.500 Hunden, das sind aber nur 0,27%- sprich 1 von 370 Vorfällen.
Die Beiss-Statistik, nimmt aber nur den Beissvorfall auf, „WO“ oder „WARUM“ gebissen wurde, wird nicht geprüft. Wie wurde dem Hund begegnet, von wem ging die Aggression aus?!
Die Dunkelziffer darf nicht vergessen werden, Beissvorfälle im eignen Heim oder einfach nicht gemeldete Fälle.
Kinder sind leider besonders betroffen. Hier müsste mehr Aufsichtspflicht der Eltern herbeigezogen werden, genauso, Aufklärung in Kindergärten und Schulen. Kinder sind unerfahren mit Hunden.
Unfälle ohne Interaktion mit Hund sind bei Erwachsen häufiger als bei Kindern, sowie bei dem Hundebesitzer.
Was ist eher der Fall, vom Blitz getroffen zu werden oder von einem Hund gebissen zu werden?
In einer Umfrage, die ich im Internet gefunden habe, sagte fast jeder fünfte Deutsche, dass er schon einmal von einem Hund gebissen wurde. Doch was sehen wir wirklich als Biss?
Wenn wir hinfallen, ist es theoretisch gesehen ein Unfall, auch wenn wir nur einen Kratzer davontragen, ernste Verletzungen bleiben selten.
Schauen wir uns die Gefahr an, an einem solchen Biss zu sterben, so ist das Risiko genauso hoch wie von einem Blitz getroffen zu werden. Im Durchschnitt sterben in Deutschland 4 Menschen pro Jahr an den Folgen eines Hundebisses, zwischen 3-7 an den Folgen eines Blitzschlages.
Und ganz unter uns Hundehalter gesprochen: Kein Hund beisst ohne Grund. Jeder Hundehalter kann etwas zum besseren Verhältnis zwischen Mensch und Hund beitragen. Das fängt bei der Auswahl, von der Hunderasse, die wirklich zu einem passt an, nicht, weil man einer Modererscheinung folgen möchte, oder meint weil viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen, sie brauchen einen Schutzhund, den man schnell mal scharfmachen kann. Dazu kommt noch mal erwähnt, die richtige Erziehung, der Aufbau einer liebevollen Bindung zwischen Mensch und Hund, das sind wichtige Punkte die dazu beitragen einen Biss zu vermeiden.
Es folgen noch weitere wichtige Punkte, die ich nicht vergessen will, lernt euren Hund zu lesen, erkennt Auslöser, handelt gezielt, ist der Hund verängstigt, hat er zu viel negativen Stress, ist er Frustriert, besitzt er eine Nahrungsaggression, bei machen Hündinnen ist es ein Mutterinstinkt, bei vielen Hunden ein Schutzinstinkt, vielleicht, ist der Hund Krank, hat schmerzen oder sein Hormonhaushalt ist nicht in Ordnung. Wenn man seinen Hund lesen, kann fällt einem auf, dass er eventuell, ein geringere Reizschwelle hat. Das sind Punkte, in denen man einschreiten kann, daran arbeiten kann, sie verhindern kann, etc. pp.
„Hundeführerschein für alle?“
Optimale Lösung oder nicht? Abschaffung der Rassenliste, wäre dann schneller abzusehen. Nur würde jeder Hundehalter, das Halter-sein ernster nehmen, bräuchten wir weder das eine noch das andere.
In Österreich finde ich es super, hier kann man seit 2006, die Freiwillige Prüfung absolvieren.
Das wurde schon von vielen tausenden, angenommen.
„Argumente gegen diese Diskriminierung von Hunderassen“:
Ich dachte mir, ich sammle mal ein paar Argumente die zeigen, wie schwachsinnig die Argumente von dem Gesetz sind.
1) Die Sicherheit der Bevölkerung wird durch diese Hundehaltergesetze kaum verbessert, da nur ein Bruchteil an Hunderassen davon betroffen ist. Eine generelle Aufklärungskampagne über den Umgang mit Hunden (vor allem in den Schulen) ist bis dato ausgeblieben. Bis auf die Schweiz, die sind seit 2 Jahren in einzelnen Kantonen, schwer dabei, in vielen Schulen aufzuklären, Theorie wie auch Praxis.
2) Diskriminierung ist verfassungsrechtlich bedenklich, wie die Bundesregierung bereits festgestellt hat. Aber auch nicht auf die Steuern verzichten möchte.
3) 99,9 % aller Hunde in Österreich oder Deutschland, sind Familien – und Haushunde.
4) 30-40% aller Beisvorfälle, passieren im eigen Heim, dort wo die Gesetze nicht greifen.
5) Hunderassen mit der häufigsten Gesamtanzahl von Beissattacken sind nicht auf der Liste erfasst. Begründung: “Es fehlt derzeit an Akzeptanz.”
6) Statistiken zeigen, entweder ein Hundeführerschein für alle, oder keinen.
7) Mischlinge sind schwer zuzuordnen.
8) Die willkürliche Festlegung der Gefährlichkeit und Aggression, von bestimmten Hunderassen entspricht nicht dem Stand der Wissenschaft. Dies ist sogar im Schreiben vom Bundeskanzleramtes vermerkt.
9) Namhafte Kynologen (Bsp.: Dr. Sommerfeld-Stur, Dr. Helga Eichelberg und Dr. Dorit Feddersen-Petersen), welche sich teilweise über Jahrzehnte mit der Problematik auseinandersetzen, haben festgestellt, dass es keine rassebedingte Aggression gibt, sondern aggressives Verhalten auf einzelne Hunde aller Rassen zutrifft.
Hier eine Aussage die in allen Publikationen der besagten Kynologen zu finden ist:
“Die Gefährlichkeit eines Hundes lässt sich entgegen den Verordnungen der Länder nicht rassespezifisch, sondern nur am Einzeltier feststellen. Die pauschale Stigmatisierung von Hunderassen ist wissenschaftlich unhaltbar, weil sich jedes individuelle Hundeverhalten stets aus dem kombinierten Einfluss, von genetischer Disposition und verschiedensten Umwelterfahrungen entwickelt. Bestimmte Hunderassen in jedem Falle als gefährlich einzustufen, wird von führenden Sachverständigen als unzulässig beurteilt ”
(Dr. Dorit Feddersen-Petersen, Universität Kiel, Dr. Helga Eichelberg, Universität Bonn, Prof. Dr. J. Unshelm, Universität München). ”
“Wo geht Hunderassismus weiter?”
Ja es gibt nicht nur den Hunderassismus gegen SOLI, nein nun kommen noch Vorurteile, Rassenverbissenheit und die Fehlinterpretation/Umkehrschluss hinzu.
Anfangen möchte ich mit den Vorurteilen:
Ich war geschockt, als ich bei der miDoggy Community, erzählt bekommen habe, dass manche Leute Angst vor einer Bulldogge haben, wegen dem knautschigen Gesicht, stufen manche Leute diese Lieb-schauende und Treuherzige Rasse als
„gefährlich“ ein.
Der nächste Schock traf mich, bei der Erzählung, das ein Rauhaardackeln, Wadenbeisser und Kläffer sei, er sei ein „Opahunde“ und hallo „Dackel seien hässlich“.
Der Ridgeback, stand auch schon mal in Deutschland (Bayern) auf der Liste, in der Schweiz(Genf), ist er nach wie vor und in Österreich in Voralberg auf der schwarzen Liste. Er wurde erst als Aggressiv und Gefährlich eingestuft, wohl bis dato auf der Statistik, keine genaue Zahl der Beissvorfälle vorlag, so wie bei vielen der Rassen die darauf zu finden sind. Da aber keine neuen Vorfälle dazu kamen und er doch nicht so als Gefährlich und Aggressiv empfunden wurde, wie Anfangs vermutet, wurde er von der Liste in Bayern runter genommen.
Rassenverbissenheit:
Ja es gibt sie, die Hundehalter, die nur ihre Rasse mit seines Gleichen, spielen lassen. Die andere Rassen diskriminieren, weil sie nicht so sind wir ihre eigene. Ja es gibt sie unter allen Rasseliebhabern. Nur ein Beispiel, will aber damit keinen Hundehalter direkt ansprechen:
Auf vielen Hundeplätze, überwiegend die mit SVlern oder VDHlern, wo die Schäferhund-Halter in der Mehrzahl sind, lachen sich kaputt, wenn man mit einem Rottweiler, Dobermann oder sonstiger Rasse ins Training kommt. Der neue Trend bewegt sich hier, beim Schutzdienst, in die Richtung der Malinois. Für diese Halter ist der wahre Schutz und Wachhunde der Schäferhund oder der Malinois. Es herrschen teilweise, verachtende Blicke und lächerliche Kommunikation auf diesen Plätzen. Machtkampf, welcher Hund ist der bessere, tollere und zuverlässigere. Aber sollten wir nicht lieber, auf uns und den Hund konzentriert sein, wenn mit ihm gearbeitet wird?! Als andere Halter und ihren Hund zu be(ver)urteilen?!
Dann gibt es noch die Halter die sagen: Ich habe einen Golden Retriever, Labrador oder sonstige Rasse, wenn diese die Wahl haben ob sie mit einer Gruppe gemischter Hunde laufen gehen, oder mit einer Gruppe der selbigen Rasse, wird häufig die der selbigen Rasse gewählt.
Mit der Aussage, die haben alle den gleichen Charakter und verstehen sich auf jeden Fall. Wie kommt man auf so eine Schlussfolgerung?
Das sind die verbissenen.
Genauso, die Hundehalter, die an einem anderen Hund-Mensch Team vorbeilaufen und sagen „was ist das den für ein hässlicher Hund“.
Fehlinterpretation/Umkehrschluss:
Hier ein kleines Beispiel, was mir auch in der miDoggy Communtiy erzählt wurde:
> Stella L., geht mit ihrer Hündin Lotte spazieren, sie treffen eine andere Hündin und lassen die zwei miteinander spielen. Stella L. erkennt an ihrem Hund, dass es langsam kein Spielen mehr ist und will sie aus dem Spiel abrufen, bevor es zu einer „Zickenattacke“ kommt. Halterin 2, wirft aber sofort ein „ach lass sie doch, die spielen doch ganz friedlich“. <
Doch Stella L. kennt ihre Hündin, sie hat einmal das Spiel so gelassen, nach dem eine andere Halterin, meinte man solle, sie doch spielen lassen, das Resultat, war dann natürlich eine Keilerei, was Stella L. natürlich nicht mehr passieren wird, da sie daraus gelernt hat, das sie nicht überempfindlich ist, sondern ihre Lotte einfach kennt. Nach diesem von Halterin 2, gelobten Spiel, was ausartete, wurde kräftig die Mundpropaganda angekurbelt, Stella L. habe eine blutdurstige Bestie“.
Deshalb nennen wir es Fehlinterpretation oder Umkehrschluss: Die Hundehalter, die keine Listenhunde haben, schwarze oder große, sondern liebe süsse, sagen wir z.B. einen Galgo, auch diese leben mit Vorurteilen, mit positiven. Und werden dann Diskriminiert, von anderen Hundehalter, weil dieser süsse, brave Hunde z.B einen Maulkorb anhat, oder nicht spielen darf, wenn sie es wollen. Die Halter werden als „überempfindlich“ bezeichnet.
Aber sollte man nicht erstmal miteinander reden, bevor man über Halter und Hund urteilt, jeder sollte seinen Hund am besten kennen und entscheiden dürfen, wann Hundekontakt okay und wann er nicht okay ist, wann er abgebrochen wird und wann nicht, wann er einen Maulkorb anbekommt und wann nicht. Man sieht ganz gut an dem Beispiel von Stella L. dass ihre Hündin, zwar ab und zu einen trägt, aber keines Falls aggressiv ist, man könnte eher sagen, Dominant.
“Meine Schlussfazit”
Weder wir Menschen finden es tolle Diskriminiert zu werden, noch die Hunde.
Ich kann von meiner Erfahrung nur sagen, dass diese gefährlich und aggressiv eingestuften Hunde, die ich kennengelernt habe, alle sowas von extreme KAMPFSCHMUSER waren, die verspieltesten Dubbel und Chaoten, aber auf keinen Fall, eine geborene Bestie.
Solange die Medien und diese sind einfach eine präsente und starke Gewalt, diese Hunderassen immer und immer wieder in ein schlechtes Bild stellen, werden sie dieses auch behalten. Aber ich hoffe, das die Hundehalter im Allgemeinen, sich vielleicht, mehr mit dem Thema Hund auseinandersetzen, den gerade sie sollten wissen, dass Hund nicht als gefährliche und aggressive Bestie zur Welt kommt. Dass die Rassenliste abgeschafft wird, wage ich noch zu bezweifeln, es ist zum Teil einfach eine gute und zuverlässige Einnahmequelle für den Staat und die Gemeinden. Hundehalter sollten offener miteinander umgehen und Toleranter werden. Das Thema, ist noch lange nicht ausgeschöpft, aber ich hoffe ich konnte hier den Hunderassismus und ein Teil seiner Hintergründe näherbringen und vielleicht Leute mit Vorurteilen zu nachdenken bewegen.
Ich hätte noch so viel schreiben können, mir ist noch so viel über Nacht eingefallen, aber ich belasse es erstmal bei diesem Text. Ich bin gespannt was ihr davon haltet. Ob ihr einer komplett anderen Ansicht seid oder es genauso empfindet.
Unbedingt will ich noch ergänzen, das die Beispiele, von wahren Erlebnissen / Erzählungen hervorgehen. Es muss aber sich keiner mit z.B. einem Schäferhund angesprochen fühlen. Genauso wenig möchte ich den Schutzdienst schlecht machen. Es ging lediglich darum, das es viele unqualifizierte Trainer gibt, die noch mit alten Methoden arbeiten, was eher zum Scharfmachen, als zum Beschützen führt.
Bedanken möchte ich mich, bei allen, die mir Bilder für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt, haben. Sowohl bei Mitgliedern der miDoggy Community, wie auch meinen Freunde.
Schöner Artikel, meine Liebe! Ich teile ihn später gerne auf vawidoo https://www.facebook.com/vawidoo/
War sicher viel Arbeit, all das wissen zusammenzutragen. Eines möchte ich noch ergänzen:
Auch Schleswig-Holstein hat einen Schritt zurück gemacht und die Listenhundregelung zum 1.1.2016 zugunsten einer modernen, individuellen Regelung abgeschafft.
Aber auch wenn es hier offiziell keine Listenhunde mehr gibt, darf jede Stadt/Kreis weiter für sich entscheiden, ob sie bestimmte Hunderassen weiterhin hoch besteuern.
Danke Silke,
und freut mich das der Artikel gefällt. Und natürlich vielen Dank fürs teilen.
Ich werde die Info mit Schleswig-Holstein noch ergänzen. Aber inwiefern meinst du es? Haben sie nun die alte Regelung wieder, wie die meisten Bundesländer oder eine neue und andere?
Das mit den Gemeinden habe ich ja schon mit drin 🙂
Vielen Dank für das positive Feedback 🙂
Vielen Dank für den Artikel! Er ist wirklich toll geworden und die ganzen Fotos sind wunderschön.
Ich wäre klar für einen Hundeführerschein für jeden Hundehalter und Abschaffung der Liste deutschlandweit!
Mein Bullterrier hat zwar seinen Wesenstest bestanden und darf ohne Auflagen gehalten werden, aber dennoch fände ich es besser wenn jeder Hundehalter sich einer kleinen Prüfung z.B. in Form des Hundeführerscheins unterziehen müsste. Ein bisschen Weiterbildung hat noch keinem geschadet 😉
Danke Kyynel für dein Feedback 🙂
Ich finde deine Ansicht super. Klar, wäre ein Hundeführerschein sehr sinnvoll, wenn dieser auch wirklich wichtige Fragen enthält und quasi wie eine Führerscheinprüfung durchgeführt wird. Allerdings hoffe ich das in der Theorie, es einem nicht so einfach gemacht wird, quasi das man nur die Antworten auswendig lernen muss. Dann wäre es wieder zu einfach.
Wie war für euch der Wesenstest? Finde ich super, das der kleine nun frei rennen darf und nicht mehr begrenzt leben muss.
Liebe Grüße Maike von Django der Dobermann aus dem Wiesental