Fräulein Vizsla muss zum Tierarzt

Ich habe heute einen freien Tag.

Zeit für alles, wozu man sonst eher nicht kommt.

Bügeln. Längst überfälliger Besuch beim Orthopäden. Kruschelschränke aufräumen….

Und das Schlimmste: Termin beim Tierarzt!

Nein, mal nicht mit Herrn Terrier.

Mit Neele, Fräulein Vizsla.

Das braune Reh, mein braves Mädchen, liebstes bernsteinäugiges Zimtnäschen überhaupt.

Oh Gott. Fühle mich schon Stunden vorher, als würde ich sie zur Schlachtbank führen (so guckt sie übrigens auch).

Es soll ja im Bereich der Hund-Menschbeziehung auch das Phänomen der „Helikoptermutter“ geben. Davon bin ich selbstverständlich weit entfernt.
Dass ich kein Frühstück mochte, hatte bestimmt andere Gründe!

Das Theater geht los als ich die Leine vom Haken nehme.
Die Leine! Nicht die LeineN!
Der Terrorist flippt aus. Seine war nicht dabei.
Ein Ding der Unmöglichkeit, an dem Spinner vorbei zur Haustür zu gelangen.
Ein hysterischer Anfall jagt den nächsten. Man meint, sich an Neeles Leine festbeißen zu müssen.
Also den kleinen Problembären (die Namenswahl war eine durchaus berechtigte, wie sich im Nachhinein herausstellte) in die Garage packen,
Neele in den Flur,
Bruno wieder rauslassen, jetzt heißt es schnell sein!
Geschafft. Ich überdenke kurz die zeitlichen Möglichkeiten einer zweiten Dusche.
Brunos Geschrei ist noch bis an die Straße zu hören. Hoffentlich ruft niemand den Tierschutz.

Die beste Tierarztpraxis der Welt ist zum Glück nur drei Häuser weiter.
Sehe ich Erleichterung im Blick der netten Dame an der Rezeption, dass es NICHT der kleine Topterrorist ist? Wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein.

Ein Knubbel wird untersucht. Harmlos zum Glück.
Frau Doktor spricht von „Fettgewebe“.
Bitte? Meine ungarische Prinzessin hat FETTgewebe? Ich betrachte es als nicht gehört. Erleichterung überwiegt.
Nun noch impfen. Vischeltrinchen guckt mit waidwundem Blick auf die Spritze.
Erträgt alles mit der ihr eigenen Gelassenheit. Oder auch mit der Aussicht auf Leckerchen. Ist ja auch egal.

Kurz vorm Rausgehen noch schnell auf die Waage. Kein Problem. Der liebste Hund der Welt macht da „Sitz“, wo man es ihm zeigt.
Ich höre Gekicher.
ENTSCHULDIGUNG???
Nicht ich stehe auf der Waage! Meine elegante Lady ist da empfindlich. Top-Figur.
Was gibt’s denn da zu lachen? Da reagieren wir gerne mal leicht konsterniert!
Alle haben ihren Spaß. Das inzwischen gut gefüllte Wartezimmer eingeschlossen.

Nun aber nach Hause.
Herr Terrier ist beleidigt.
Fräulein Vizsla ist geschafft.

DEN Cappuccino hatte ich mir jetzt wirklich verdient!




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