~ Auf den Hund gekommen ~

Wie wir zu unserem Hund gekommen sind, und warum wir uns gerade für einen Basenji entschieden haben erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

 Der Wunsch einen eigenen Hund zu haben war in mir schon immer sehr groß. Doch Studium, Geld- und Zeitknappheit ließen vorerst die Vernunft siegen. Bis zu dem Zeitpunkt in dem ich feststellte, dass man sich zwar immer auf der sicheren Seite fühlt, wenn man einen Plan vom Leben hat, es aber meistens eh anders kommt als erwartet. Während ich also blauäugig meine Zukunft plante, lachte sich das Leben leise ins Fäustchen, verschluckte sich dabei und plötzlich fand ich mich in einer neuen Stadt, mit einem Job von dem ich nicht mal hätte träumen können und einem Herzensmenschen an meiner Seite wieder. Ich weiß selbst nicht wie ich in dieses Vermächtnis gepurzelt bin, aber es war an der Zeit sich seine Träume zu erfüllen und nicht mehr länger nur davon zu reden.

„Machen ist wie wollen, nur krasser.“


Wir fassten also den Entschluss unser Leben mit einem felligen, vierbeinigen Lebewesen zu komplettieren. Also packten wir es an, ein Hund sollte einziehen. Niemand konnte uns von unserem Entschluss abbringen, alle elterlichen Bedenken wurden gnadenlos in Grund und Boden argumentiert, wir hatten auf jede erdenkliche Frage eine Antwort. Vor lauter Enthusiasmus konnten wir kaum schlafen. Denn eine entscheidende Frage ließ sich nicht so einfach beantworten. Was für einen Hund wollen wir eigentlich? Welche charakterlichen Eigenschaften sollte er aufweisen, wie groß, wie sportlich und wie sollte er aussehen. Wollen wir einen Rassehund?


Puuuuuuuuuuuuh… 

Fragen über Fragen, auf die wir so schnell keine Antworten fanden. Nach einigen Diskussionen waren wir uns hinsichtlich vieler Eigenschaften  einig. Nun begannen die Recherchen. Nicht zu groß sollte er werden und trotzdem sportlich, aber nicht hyperaktiv. Auch nicht zu plüschig sollte er sein, da er auch bei meinen Eltern in Haus dürfen soll und meine Mom nicht so begeistert von einer Fellüberzogenen Couch gewesen wäre. Ich fand schon immer Kurzhaardackel total süß, aber das zukünftige Herrchen konnte sich einfach nicht mit der durchaus Wurst ähnlichen Körperform zufrieden geben. Also suchten wir weiter. Monate vergingen und wir konnten uns nicht festlegen. Bis mich eines Tages ein Link auf Arbeit erreichte. Das zukünftige Herrchen ist fündig geworden und schrieb nur:

“Das ist es!”

Ich war auch sofort begeistert vom Rasseprofil der Basenjis. Sportlich, reinlich, etwa Kniehoch und einfach wunderschön. Bei weiteren Recherchen fiel uns häufiger die Warnung auf, dass es jedoch keine Anfängerhunde seien, dass sie aufgrund ihrer Abstammung stur und ungelehrig sind und einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb haben, sodass man davon ausgehen könne, seinen Basenji nicht gefahrfrei von der Leine lassen zu können.

(Genaueres zur Rasse Basenji erfahrt ihr in meinem Beitrag ~5 Fakten über den Basenji~)

Nun gut. Ich bin eine Person die sich ungern von solchen “allgemein gültigen” Aussagen beeinflussen lässt. Ich habe stundenlang, über Tage und Wochen hinweg, Beiträge über Welpen Erziehung gelesen, Videos geschaut über den richtigen Umgang mit Junghunden, Beiträge über Leinenführigkeit studiert und Methoden zum Stubenrein werden inhaliert. Gemeinsam kamen wir zu dem Entschluss, dass man eigentlich alles falsch machen kann, was es nur gibt. Trotzdem erklärten wir uns bereit dafür, einen Welpen ins Haus zu holen. Wieder siegte der Enthusiasmus gegen die kleinen aufkeimenden Zweifel. Was sollte auch schon passieren? An einem unerzogenen Welpen ist noch niemand gestorben. Würde ich jetzt mal so scheinheilig behaupten.

Daraufhin ging die Suche erst richtig los. E-Mails schreiben, Züchter Kontakte knüpfen, sich auf Welpenwartelisten schreiben lassen. Wie schwer es wirklich werden kann einen in deutscher Zucht geborenen Basenji zu bekommen, ohne 2 Jahre darauf warten zu wollen, war uns vorher nicht bewusst. Nun waren wir weiser. Es standen uns Stunden lange Telefonate über die Eigenarten der Rasse, über unsere Möglichkeiten den Hund artgerecht zu beschäftigen und unterzubringen, über unsere Pläne für künftige Urlaube und Notfallunterbringungsoptionen bevor. Doch es war geschafft. Wir rückten auf die Liste einer erfahrenen Züchterin. Nach einem persönlichen Treffen mit der Züchterin auf der Hundemesse in Kassel im Herbst 2016 stand es fest. Wenn alles gut geht wird im Winter unser Basenji Welpe geboren. Damals gingen wir in Kassel lange spazieren und ich durfte zum ersten Mal einen Basenji an der Leine führen. Da war es um mich geschehen. In natura noch viel anmutiger und eleganter als ich es mir jemals hätte vorstellen können. In den nächsten Wochen gab es kein anderes Gesprächsthema mehr und die lange Zeit des Wartens begann. Unendlich erstreckten sich die Wochen und Monate bis schließlich am 26.12.2016 der erlösende Anruf kam.

Der V-Wurf ist zur Welt gekommen und einer der kleinen Racker wird unser Django. Ich war froh, dass die Züchterin uns unseren Welpen aussuchte, da sie unsere Ansprüche kannte und selbst am besten beurteilen kann welcher der kleinen Welpis genau zu uns passt. Leider konnten wir aufgrund der weiten Entfernung nicht während der Welpenzeit zu Besuch kommen. So traten wir Ende Februar die lange Reise (ca. 600km) an, um unseren Schützling abzuholen. Wir konnten es noch nicht so recht glauben, als wir Django das erste Mal im Arm hielten. Mir standen Tränen in den Augen. Dieses kleine Etwas sollte nun zu uns ins Auto steigen und mit uns sein Lebensabenteuer bestreiten. Bevor wir jedoch die Fahrt nach Hause antraten, gab uns unsere Züchterin ein gigantisches Welpenpaket mit auf den Weg. Alles was das Welpenherz begehrt, liebevoll zusammen gepackt in einem riesigen Karton. Auch ein kleines Halsband gehörte dazu. Bei der ersten Anprobe mussten wir jedoch feststellen, dass es noch ein klein wenig zu groß war, sodass es einfach über die kleinen Öhrchen rutschte. Kurzerhand wurde vor Ort ein Loch gestanzt und schon passte das erste Halsband wie angegossen.

Nun saßen wir also da, ich auf der Rückbank mit einem kleinen flauschigen Baby auf dem Schoss. Das frisch gebackene Herrchen legte den Rückwärtsgang ein und wir fuhren los Richtung neues Leben. Ich hatte ein schlechtes Gewissen ihn einfach seiner Familie und seinem gewohnten Umfeld zu entreißen. Aber dass legte sich spätestens in dem Moment als er uns das erste Mal, nach ca. 5min Fahrt, ins Auto kotzte. Die Überforderung ließ alle Zweifel vergessen. Nicht genügend Decken, viel zu wenig Tücher und kein Wasser. Wir hatten an alles gedacht bloß nicht an die wenigen wichtigen Dinge. So kam es dazu, dass wir die ersten 200km der Rückreise alle halbe Stunde Pause machten. Wir kauften Wasser und Tücher um dem kleinen Knirps auf der Rückbank das Erbrechen zu erleichtern. Dazu kam noch das ohrenbetäubende und herzzerreißende Jaulen was mich emotional und nervlich ans Limit brachte. Zum Glück ist das frisch gebackene Herrchen etwas belastbarer, sodass er uns letztendlich nach ungefähr 7,5h Rückreisezeit heile zum Zielort chauffierte. Das kleine Etwas war voller Erschöpfung auf meinem Arm eingeschlafen. Ich saß, vor lauter Niedlichkeit dahin schmelzend, in einer kleinen Pfütze aus Erbrochenem, mit zerzausten Haaren und dreckigen Pullover auf der Rückbank und war einfach nur glücklich dass wir es endlich geschafft hatten.

Gleich am ersten Tag machte Django neue Freunde am “Gartenzaun”. Das Pferd des Nachbarn wurde direkt neugierig beschnüffelt. Auch die jungen Frühjahrsblüher waren vor vorsichtigen Schnüffelattacken nicht sicher.




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