Zweithund

Wir bekamen einen Welpen, 12 Wochen alt, Terrier. Voller Leben, Übermut und Bewegungsfreude.
In der Hundeschule war er ein Musterschüler. Ich war ständig auf der Suche nach Hundebegegnungen um ihn zu sozialisieren und damit er toben konnte. Tagsüber musste er ein paar Stunden allein zu Hause bleiben. Das fand er langweilig und doof.
Mein Mann wollte unbedingt eine Hündin dazu holen. Am besten in ähnlichem Alter, damit sie gut miteinander spielen können. Diese fand er auch, als unser Rüde ein ¾ Jahr alt war. Dieselbe Rasse, 6 Monate alt und bis dahin bei ihrem Züchter. Sie lebte mit ihrer Mutter und einer Schwester im Zwinger. Es gab noch weitere Hunde, die ebenfalls im Zwinger lebten. Also dachten wir, dann ist sie ja gut verträglich mit anderen Hunden und kann auch allein bleiben- mit anderen Hunden.
Endlich hatte unser Rüde eine Spielgefährtin. Im Garten wurde gerannt und getobt. Die ewige Suche nach anderen Hunden hatte ein Ende. Es klappte gut mit den beiden bis zur zweiten Läufigkeit, sie wurde scheinschwanger und war 3 Monate lang leicht reizbar, teilweise aggressiv. Dieses Verhalten legte sich danach wieder und kehrte in der nächsten Läufigkeit verstärkt zurück. Wir mussten die Hunde komplett trennen zum Schutz voreinander. Zweimal getrennt Gassi gehen, im Haus Ausnahmezustand. Entweder Box oder Hausleine. Es war immer riskant. Terrier sind dafür gezüchtet, nicht aufzugeben. Wir waren verzweifelt. Diese Situation hatten wir zweimal im Jahr für jeweils 3 Monate. Da blieb nicht viel Jahr übrig, wo es gut lief. Wir liebten beide Hunde und wollten uns von keinem trennen. Viele Tränen sind geflossen. Die Tierärzte waren ratlos.
Wir haben die Kleine kastrieren lassen. Es kehrte wieder Ruhe bei uns ein. Unser Vertrauen benötigte hingegen länger. Es hat bestimmt noch ein Jahr gedauert bis wir die Hunde auch ohne Aufsicht allein miteinander gelassen haben.
Es ist schön, zwei Hunde zu haben. Es ist doppelt so schwer, zwei Hunde zu erziehen. Irgendwas bleibt immer auf der Strecke. Ich benötige zweimal Zeit für Einzeltraining. Das fiel oft unter den Tisch. Beide Hunde sind sehr unterschiedlich in ihrer Art, das muss ich bei ihrem Training immer wieder berücksichtigen. Ich glaube, sie sind eifersüchtig auf einander, was Aufmerksamkeit, Streicheinheiten, Leckerlies betrifft. Sie sind nie allein. Manchmal liegen sie zusammen. Sie teilen sich die Aufgaben im Haus. Die Kleine ist die Polizei und passt auf, der Rüde muss die Eindringlinge abwehren. Er bellt viel und gerne. Die Kleine gibt nur Alarm , wenn „Gefahr“ droht. Er versucht immer alles richtig zu machen, die Kleine hat keine Zeit dafür 😉
Für unser Gewissen fühlt es sich gut an, wenn die Hunde allein daheim bleiben müssen, zu wissen, sie sind ja nicht allein. Sie rennen miteinander, was ich ihnen niemals in der Geschwindigkeit bieten könnte. Sie haben zu wenig Kontakt zu anderen Hunden. Dadurch sind Hundebegegnungen nicht immer stressfrei.
Mein Resümee? Einer hätte vielleicht auch gereicht. Aber NIE! würde ich einen wieder hergeben.




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