Krallenpflege – Schritt für Schritt

Eventuell gibt es hier den ein oder anderen der das Thema Krallen pflege schon nicht mehr ertragen kann, aber vielleicht gibt es auch einige die sich damit noch nicht all zu intensiv befasst haben.

Ich muss gestehen für mich war das irgendwie auch nie so wichtig, immerhin laufe ich auch recht viel auf Asphalt, sowohl mit Nea als auch damals mit Rhea. Immerhin wurde mir gesagt das der Hund sich seine Krallen super auf Asphalt abnutzt, also habe ich mir da gar keine Gedanken drüber gemacht.
Irgendwann, um ehrlich zu sein nach Jahren mit Rhea, bin ich auf einen Interessanten Bericht im Internet gestoßen. Es ging um die vernachlässigte Krallen pflege bei Hunden und die daraus folgende(n) Konsequenz(en). Leider kann ich euch die Internetseite nicht mehr nenne, aber vielleicht kriege ich das ja noch zusammen. 😀

Angefangen von unschön Eingerissenen oder Abgerissenen Krallen über die Fehlstellung der Pfoten bis hin zu Verspannungen der Muskulatur und dauerhaften Schädigungen des Gangbildes. Phu, dass war damals ein ganz schöner Schock. Rhea hatte sowieso ganz besondere Krallen und zwar neigten diese dazu Abzubrechen wenn man sie Schnitt, egal wie scharf die Schere war! Ganz furchtbar. Ich beschloss das meinem Tierarzt zu erzählen und siehe da, er bestätigte mir die oben genannte These. Allerdings hatte er mich selber nie darüber Informiert, obwohl Rhea alle Anzeichen schlecht Gepflegter Krallen zeigte…

Ich habe mich also Informiert wie lang die Krallen denn nun optimal sein sollten. Die gängigste Meinung von Tierärzten lautet „Die Krallen sollen beim stehen NICHT den Boden berühren“. Ok, dass klang umsetzbar, es gab nur ein Problem, Rhea hatte in allen Krallen extrem langes Leben, da war es ohnehin schwer genug zu schneiden. Also war das WWW gefragt, welche Alternativen zum Krallen kürzen gibt es denn? Ich Informierte mich über so genannte Krallen Schleifer oder auch Dremel genannt. Sie sollten laut sein aber sie konnten auch minimale teile der Krallen entfernen. Nicht lange fackeln, ab in den Warenkorb. 😉

Wenig später erhielt ich einen Krallen Schleifer der Firma Oster. Mit im Paket hat man mehrere Schleifaufsätze und sogar einen kleinen Schleifstein. 4 Batterien müssen in den Schleifer eingesetzt werden und schon kann es losgehen!
Da der Schleifer 2 verschiedene Stufen á Geschwindigkeiten besitzt, kann man auf der 1 Stufe, die deutlich leiser ist, eine gute Akzeptanz beim Hund schaffen.

Ich beschreibe euch die Gewöhnung am Beispiel von Nea, da es bei ihr deutlich schwieriger war als bei Rhea. 😀

Das Geräusch ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig, besonders auf der 2 Stufe. Es ist ziemlich laut, also habe ich den Schleifer erst einmal nur angemacht und Nea Leckerlies gegeben wenn sie entspannt und ruhig blieb.
Wichtig war auch das Nea den Schleifer immer wieder beschnüffeln durfte (natürlich wenn er ausgeschaltet war!), immerhin sollte sie auch den Geruch möglichst schnell kennenlernen und akzeptieren.

Im nächsten Schritt habe ich den Schleifer angemacht und mit meiner freien Hand ihre Pfote umschlossen. Der Schleifer berührte sie dabei aber noch nicht! Sie sollte das Geräusch mit Kontakt verknüpfen damit das Gerät später ihre Pfote berühren zu kann.

Bis zum 3 Schritt sind bei uns übrigens über 5 Monate vergangen! Nea ist halt ein sehr ängstlicher Hund neuen Geräuschen gegenüber, ich bin mir sicher das gut sozialisierte und gefestigte Hunde das schneller lernen. Bei Rhea hat der ganze Prozess genau 2 Tage gedauert. 😉

Jetzt da Nea das Geräusch nicht mehr all zu arg störte und sie die Berührung ihrer Pfoten ohne Angst über sich ergehen lies fing ich an den Schleifer auf der 1 Stufe an ihre Krallen zu halten. Das war jeweils nur für einen Moment. Für jedes nicht zucken gab es ein Leckerlie. Wenn sie gezuckt oder sich abgewendet hat unterbrach ich die Arbeit und gab ihr ein paar Sekunden zeit sich zu fangen, ohne aber etwas zu Sagen oder sie zu Berührungen. Und so ging das immer weiter, aus 1 Sekunde wurden 2 Sekunden, usw.
Auch hier Arbeitete die Zeit für mich, denn mit der Zeit gewöhnt sich wohl jeder an gewisse Geräusche und Abläufe, so auch Nea. Also konnte ich jetzt den Ratschlag umsetzen die Krallen so weit zu kürzen das sie beim stehen nicht den Boden berühren.

Eventuell fragt ihr euch vielleicht wieso ich bei Nea keine Schere benutzt habe? Schließlich war Rhea diejenige die poröse Krallen hatte?

Das ist ganz einfach erklärt, Nea hat schwarze Krallen und man sieht das Leben nicht. Da ist die Gefahr hoch das ich ihr aus versehen ins Leben schneide. Um das aber zu umgehen wollte ich den Schleifer auch bei ihr benutzen. 🙂
Da ich mit dem Schleifer wunderbar auch kleinere ecken ausbessern kann ziehe ich diesen der Schere vor. 🙂

Letzten Endes muss jeder selber Entscheiden ob er eine Schere, den Schleifer oder den Tierarzt da ran lässt. Manche Hunde brauchen kaum bis gar keine Krallen pflege, aber die Überzahl bräuchte diese eigentlich.

Auf den Fotos habe ich einen kleinen Trick abgelichtet. Wenn man ein Blatt Papier unter die Krallen schieben kann, ohne das ein Kontakt entsteht, sind die Krallen auf eine gute Länge gestutzt. 🙂


Wie man auf dem Foto sehen kann muss die eine Kralle noch gekürzt werden, damit das Blatt perfekt unter die Krallen passt.

Hier sieht man einmal die Pfote gestutzt und nicht gestutzt. Die linke Pfote ist bereits gestutzt, hier habe ich absichtlich mal ein paar Ecken stehen lassen die ich aber im

Nachhinein ausgebessert habe.

Die Gefahr das Nea daran hängenbleibt oder die Krallen einreißen ist dabei recht groß. Das ist, meiner Meinung nach, eine der größten Gefahren bei der Benutzung eines Schleifgerätes. Man sollte also immer auf gute Rundungen achten.

Falls ihr Fragen oder Anregungen habt dann hinterlasst mir doch gerne ein Kommentar.
Liebe Grüße von Nea und dem Frauchen.




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