Rasseporträt: Vizsla – das Goldstück

“Der Vizsla ist wie eine Stradivari: Je nachdem, wie gut Du sie spielst, wird sie Dich an ihrem Können teilhaben lassen.” Unbekannt 

Gold-gelb glänzendes Fell, ein edles Äußeres und ein lebhafter Charakter: Der Magyar Vizsla (Lautschrift: ˈmɑdjɑr ˈviʒlɑ), Ungarischer Vorstehhund, ist ein wahres Goldstück. Seine Schönheit, sein Temperament und auch seine Intelligenz machen ihn immer beliebter – die Werbung setzt auf ihn, er ist schon fast zum Modehund geworden. Leider – muss man fast sagen.

Der Vizsla braucht eine Aufgabe

Viele übersehen bei dem Vizsla-Trend, dass diese Rasse ihrer Bestimmung nach ein Jagdgebrauchshund ist, ein Arbeiter, der eine Aufgabe und geistige Auslastung braucht. Hat er diese nicht, sucht er sie sich oft selbst und kann zerstörerische Tendenzen in der Wohnung entwicklen. Dies ist kein Plädoyer dafür, dass der Vizsla nur in Jägerhand gehört. Auch wenn er im Jagd-Einsatz seine Eigenschaften und Stärken ausleben kann. Dies kann aber auch gelingen, wenn sich künftige Halter vor der Anschaffung adäquate Arbeits- und Aufgabenfelder für ihren Vizsla überlegen. Mit seinem “will to please” und seiner Intelligenz kann der Vizsla in einigen Bereichen außerhalb der Jagd erfolgreich und rassegerecht beschäftigt werden: Dummy-Training, Mantrailing, Rettungshundearbeit, Obedience oder auch Agility. Der Vizsla ist dann glücklich, wenn er mit seiner Nase arbeiten, sein Bewegungsbedürfnis ausleben und mit seinem Führer zusammenarbeiten kann. Wer sich also einen Vizsla in seinem Leben wünscht, sollte mehr wollen als “nur” einen Familienhund. Spazierengehen, ein bisschen Hundeschule und ein großer Garten reichen nicht aus, um dieser Rasse gerecht zu werden. Einen Vizsla zu halten, bedeutet Zeit und Arbeit, aber auch ungemeine Freude.

Charakter des Vizslas

Typisch Vizsla – Nalas Wesen entspricht in fast allem den Rasseeigenschaften: Sie ist ein Temperaments- und Energiebündel, fröhlich und so gut wie nicht kaputt zu bekommen. Sie hat einen extrem hohen Bewegungsdrang. Wenn andere Hunde sich hechelnd hinlegen, steht sie als Duracell-Häschen daneben als ob sie denken würde – hey, jetzt geht´s doch erst richtig los. Nala ist gelehrig, arbeitswillig und daher eigentlich recht leichtführig. Eigentlich, da ihre Sensibilität und Intelligenz vom Führer Fingerspitzengefühl erfordern. Ungerechte, sehr laute oder harte Ausbildungsmethoden ziehen bei ihr überhaupt nicht und sind im Gegenteil kontraproduktiv. Was nicht heisst, dass sie keine Konsequenz in der Ausbildung braucht. Sie merkt sehr schnell, wie sie etwas erreichen kann, und man muss aufpassen, dass sie dies nicht bewusst einsetzt und so versucht, ihre Umgebung zu manipulieren. Einige Rassebeschreibungen sagen, der Vizsla lebe für seinen Führer. Das stimmt aus meiner Sicht. Nala will es mir immer Recht machen und immer mit dabei sein – möglichst mit Körperkontakt. Der Vizsla braucht einen engen Familienbezug. Seine Familie verteidigt er auch, wenn nötig – er verfügt über einen gewissen Schutztrieb.

Achtung bei der Züchterwahl

Einher mit der Entwicklung zum Modehund geht natürlich auch eine steigende Nachfrage nach Vizslawelpen. Und so findet man viele “liebevolle Familienzuchten”, die vielleicht nicht so viele Fragen stellen wie Züchter, die dem einzigen zuchtbuchführenden Verein in Deutschland, dem Verein Ungarische Vorstehhunde (VUV), angehören. Man sollte sich aber klar darüber sein, dass VUV-Züchter über Generationen hinweg u.a. Eigenschaften und Gesundheitsergebnisse ihrer Hunde verfolgen, gezielt verpaaren und die bei einer sensiblen Rasse wie dem Vizsla so elementare Sozialisierung auf jegliche Umwelteinflüsse gezielt betreiben. Und auch aus der “liebevollen Familienzucht” kann man sich die “jagdliche Granate” ins Haus holen – auch wenn das Gegenteil behauptet wird. Die jagdlichen Eigenschaften stecken in den Genen eines jeden Vizslas!

Rasse-Linien

Anders als zum Beispiel bei vielen Retrievern gibt es beim Vizsla keine Aufspaltung in Arbeits- und Showlinien. Er ist in diesem Sinne ein klassischer “dual purpose”-Hund. Den Vizsla gibt es als Kurzhaar – wie Nala – und als Drahthaar. Diese jüngere Linie, entstanden durch die Einkreuzung des Deutsch Drahthaars, wurde 1966 von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt.




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