Das Leben mit Hund | Eine große Portion Verantwortung und noch mehr Liebe

Verantwortung Hund

Seit bald 3 Jahren gehört Molly zu unserer kleinen Familie. Sie ist für uns nicht nur ein Hund der halt einfach dazu gehört, sondern ein vollwertiges Familienmitglied, wenn es ihr nicht gut geht leiden wir mit, wenn sie durch die Wohnung tobt lachen und freuen wir uns mit ihr, sie wird mit Liebe überschüttet.

– Doch das Leben mit Hund besteht nicht nur aus Kuscheln, Toben und Spielen. –

Bevor wir Molly zu uns geholt hatten, meldeten sich ganz viele Hundebesitzer aus dem Bekanntenkreis zu Wort, die uns natürlich ganz viel auf den Weg geben wollten. Nicht immer alles möchte man hören und meint es sowieso besser zu wissen, aber im Nachhinein war alles richtig. Der Hundewunsch bestand bei mir schon lange, nur DER perfekte Moment lies einfach lange auf sich warten, ich wollte nichts überstürzen und lies mir mit dem Hundewunsch lange Zeit. Bis dahin bekam ich immer viel “reingeredet”, so empfand ich es damals. “Überlege es dir doch lieber nochmal, ein Hund macht viel Arbeit und kostet auch noch sehr viel Geld, du trägst sehr viel Verantwortung, du musst bei jedem Wetter raus und vieles mehr”. Ich wusste diese Ratschläge sind ja immer nett gemeint, doch ich wollte meine eigenen Erfahrungen sammeln und war mir meiner Verantwortung bewusst.

Es gibt wichtige Punkte die auf einen zukommen, wenn man sein Leben mit einem Hund teilen möchte…

K.O.S.T.E.N
Jeder Hund kostet im Laufe der Jahre jede Menge Geld. Schon bei der Anschaffung kann man gerne mal für einen Rassehund bis zu 1800€ zahlen, natürlich findet ihr auch schon billigere Angebote im Netz, doch jeder normale Menschenverstand sollte sich da melden und Billigangebote von 300€ o.ä. hinterdenken. Auch wenn ihr einen Hund aus dem Tierheim oder aus dem Tierschutz adoptieren wollt, müsst ihr in den meisten Fällen mit einer Schutzgebühr (circa 500€) rechnen. Doch nur mit der Anschaffung ist es nicht getan, ein Hund braucht Zubehör, Halsband/Geschirr, Leine, Bettchen, Decke, Näpfe, Spielzeug usw. je nach Marke und vor allem Größe kann das auch ganz schön teuer werden. Für Molly`s erste Anschaffung haben wir damals fast 250€ ausgegeben. Dazu kommt natürlich noch der mitunter größte Kostenpunkt, das Futter. Seit Beginn wird Molly bei uns gebarft, jede Kühltruhfüllung mit Fleisch kostet bei uns um die 100€, das aber mehrere Monate reicht, denn Molly bekommt täglich “nur” 120g Fleisch. Dazu noch Gemüse, Öl und Supplements, die man auch noch dazu rechnen muss. Neben den laufenden Kosten von Futter kommen noch Hundesteuer und eine Hundeversicherung dazu. Doch der wohl größte Kostenpunkt sind wohl im Laufe des Hundelebens die Tierarztkosten. Molly musste vor kurzem sehr überraschend kastriert werden, da kommen dann plötzlich um die 300€ Tierarztkosten auf einen zu. Doch auch die kleinen und kurzen Tierarztbesuche sind nicht zu unterschätzen, hier mal eine Spritze, da ein Verband, es summiert sich einfach. Am besten ist es von Anfang an ein kleines Sparkonto nur für den Hund anzulegen, um immer genug Geld auf der Seite zu haben.
K.R.A.N.K.H.E.I.T
Bei diesem Thema denkt wohl jeder zuerst an die Tierarztkosten, klar, die sind wichtig und nicht zu unterschätzen (siehe oben), doch ich meine mit Krankheit auch pflegen, da sein, Zeit aufbringen, mitleiden. Für mich bedeutet Molly alles. Ich merke sofort, wenn es ihr nicht gut geht und mir blutet jedes Mal das Herz. Ich kann andere, egal ob Mensch oder Tier, einfach nicht leiden sehen, auch wenn es nur um eine leichte Erkältung geht. Anfangs bin ich mit jedem “Wehwehchen” panisch zum Tierarzt gerannt, mittlerweile habe ich bei leichten Erkrankungen, wie beispielsweise Bauchweh oder einer Erkältung gewisse Routine entwickelt und weiß was ich erstmal dagegen machen kann. Trotzdem bin ich immer noch jemand der lieber einmal zu viel zum Tierarzt geht. Im Alter melden sich die Problemchen natürlich immer häufiger und meistens muss man den Hund auf unterschiedlichster Weise pflegen, das kostet nicht nur viel Geld, sondern besonders viel Zeit und Geduld. Euer Hund wird nicht jung und agil bleiben, es ist wichtig voraus zu schauen und sich zu fragen, ob man dieser Verantwortung und diesem Aufwand gewachsen ist. Leider landen viel zu viele ältere Hunde im Tierheim, denn ein Hund der plötzlich auch mal auf den hübschen Parkettboden pinkelt oder mit grauer Schnauze doch nicht mehr so “ausgehfein” aussieht, passt nicht in das Idealbild vieler Hundehalter. Bitte nimmt mir die übertriebene Aussage nicht übel, aber mir blutet das Herz, wenn ich eine Anzeige “10jährige Hündin sucht neuen Besitzer” lese.
V.E.R.A.N.T.W.O.R.T.U.N.G
Wenn ihr euch entscheidet einen Hund anzuschaffen, dann bitte seid euch der großen Verantwortung bewusst. Ihr werdet (hoffentlich) für mind. 10 Jahren und länger ein Lebewesen an eurer Seite haben, das zu 100% auf euch angewiesen ist. Man muss überdenken, ob man die Bedürfnisse des Hundes IMMER erfüllen kann und das über die ganze Lebenszeit. Ein Hund braucht nicht nur sein tägliches Futter und die kurze Gassirunde, sondern vor allem sehr viel Liebe, Aufmerksamkeit und Zeit, er sollte bestenfalls zu einem festen Familienmitglied integriert werden, denn das seid ihr ganz sicher für den Hund, seine FAMILIE. Er wird euch immer treu und ergeben an eurer Seite stehen, jedes Lebewesen hat tiefste Liebe und starkes Vertrauen verdient. Er wird nicht nur euer Hund bleiben, es wird sich eine enge Freundschaft entwickeln, er wird zu eurem Begleiter und eurem tiefsten Vertrauten.
Z.E.I.T
Der Zeitaufwand wird wohl zu Beginn von jedem neuen Hundehalter unterschätzt. Hunde brauchen Auslauf – das ist ganz klar. Der Zeitaufwand richtet sich dabei nur zum Teil nach der Hunderasse und muss deren unterschiedlichem Bewegungsdrang angepasst werden. Mein Motto ist aber von Anfang an, jeder Hund ist nur so aktiv wie seine Besitzer. In der Zeit haben wir gelernt, dass auch ein Mops gerne mal eine 4 stündige Wanderung mitmacht. Mit einem stupiden 10 minütigen Gassigehen ist es nicht getan. Der Hund muss raus und das bei jedem Wetter, davon kann jeder Hundebesitzer ein Lied von singen, man sitzt abends gemütlich auf der Couch, wartet bis der Tatort anfängt, doch der Hund muss natürlich trotzdem raus, egal ob es regnet, egal ob man gerade Lust hat oder nicht. Doch auch die Hundeerziehung benötigt Zeit, angefangen mit der wöchentlichen Welpenschule bis hin zum täglichen Hundetraining zu Hause. Dazu kommt noch die Fellpflege, Fütterung, Beschäftigung im Haus, Tierarztbesuche, Einkauf von Hundebedarf und so weiter. Noch ein wichtiger Punkt, der vor der Anschaffung eines Hundes bedacht werden muss: Hunde sind Rudeltiere und es ist daher überhaupt nicht artgerecht, einen Hund den ganzen Tag alleine zu lassen. Meine Meinung ist, ein Hund sollte nicht länger als ca. 4-5 Stunden am Tag alleine sein. Überlegt euch deswegen vorher, wer kümmert sich um den Hund, wenn man arbeiten oder mal ohne Hund unterwegs ist.
U.R.L.A.U.B
Der Sommerurlaub ist gaaaaaanz langsam in Sicht, ganz sicher hat der ein oder andere schon alles durchgeplant. Nicht immer kann man den Hund überall mit hin nehmen, ich würde Molly zum Beispiel keinen Flug zumuten wollen, weil sie doch eher ein sehr skeptischer und sensibler Hund ist. Daher müssen wir uns überlegen, fliegen wir trotzdem in Urlaub, wenn ja, wohin dann mit Molly?! In den Sommermonaten liest man immer mehr von ausgesetzten Tieren oder Anzeigen mit der Überschrift “Hund abzugeben, wegen Urlaub”, gehts eigentlich noch?! Da hört bei mir wirklich der Spaß auf, diese Leute dürften nach meiner Meinung NIE MEHR ein Tier halten. Den Urlaub so zu planen, dass der Hund mit kann ist auf jeden Fall immer die bessere Wahl, es gibt mittlerweile unzählige Möglichkeiten mit Hund Urlaub zu machen.
A.B.S.C.H.I.E.D

Es ist DER Moment, vor dem sich jedes Herrchen und jedes Frauchen fürchtet: der geliebte Hund stirbt. Ein Hund ist immer auch ein Familienmitglied, ein Freund, ein Vertrauer, ein Begleiter auf allen Wegen. Stirbt er, hinterlässt er eine große Lücke, die nur schwer zu schließen ist. In den Jahren entwickelt sich eine enge Verbindung, man teilt mit dem Hund Freud und Leid, man isst und schläft mit ihm, er ist in jedem Winkel des Haus zu spüren. Das Thema Tod ist mit der Anschaffung eines Hundes unumgänglich und anfangs schwer vorstellbar, trotzdem ist es wichtig sich auch damit zu befassen. Es ist für mich kaum auszuhalten, dass Molly irgendwann nicht mehr da sein wird, wenn ich nur daran denke bekomme ich sofort einen Klos im Hals und ein komisches Gefühl im Bauch, trotzdem weiß ich, dass es zum Leben dazugehört und ich mich dieser Verantwortung bewusst sein muss.

L.I.E.B.E

Jeder Hundebesitzer würde mir unterschreiben, dass Kosten, Zeit und Krankheit bei einem liebevollen Blickaustausch mit seinem Vierbeiner wieder vergessen sind. Jeder, der seiner Verantwortung bewusst ist, sollte unbedingt diese unbezahlbare und tolle Erfahrung machen. Das Leben mit Hund ist unglaublich wertvoll, vollgepackt mit tollen Abenteuern, spannenden Momenten, blindes Vertrauen und tiefster Liebe, es ist einzigartig, weil es uns einfach zu einem besseren Menschen macht.

Ich möchte mit diesem Artikel nicht mit erhobenem Zeigefinger da stehen und jeden Hundewunsch madig machen, trotzdem finde ich es unheimlich wichtig diese Faktoren immer wieder zu erwähnen. Ein Hund ist nicht eine Pflanze, die einmal die Woche Wasser braucht und sonst nichts, es ist auch kein Stück Papier, das ich auf leichte Weise wieder entsorgen kann. Entscheidet man sich für einen Hund, entscheidet man sich für ein komplett anderes Leben mit viel Verantwortung, aber genauso viel Liebe. Für kein Geld der Welt würde ich Molly jemals wieder her geben, sie gehört zu meinem Leben, ich brauche sie und sie braucht mich. 

ICH HABE EINEN FREUND FÜRS LEBEN GEFUNDEN.




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